Menschenorientierte Lösungen für Selfcare – ohne geht es nicht mehr weiter!
Als Unternehmen in der heutigen Zeit wird es immer wichtiger, Mitarbeitenden mehr Raum für Selbstfürsorge zu geben, damit das wertvollste Kapital eines Unternehmens - die Menschen - auch zukunftsfähig arbeiten kann. Menschenorientierte Lösungen müssen her, um Mitarbeiter*innen zu binden und deren Gesundheit nachhaltig zu fördern.
Seit vielen Jahren zeigen uns Gallup-Studien, dass unsere Unternehmen einen hohen Verbesserungsbedarf in der Mitarbeiterorientierung haben. Deutschland verzeichnet mit nur 17 % an emotional hoch gebundenen Mitarbeitenden im weltweiten Vergleich ein unterdurchschnittliches Ergebnis.
Selfcare spielt im Potenzialabruf unseres Teams eine enorme Rolle. Will ich als Führungskraft das Potenzial meiner Mitarbeitenden ausschöpfen, sollte ich als Unternehmer*in oder Führungskraft bereit sein, alte Zöpfe abzuschneiden und neue Wege zu gehen.
Ist die 4-Tage-Woche eine Lösung?
Menschenorientiert zu führen und neue Prozesse zu schaffen, die die Welt der Mitarbeitenden einbezieht, ist für viele Unternehmen nur schwer vorstellbar. Viele sagen „Wir zahlen das Gehalt, und die Mitarbeitenden arbeiten.“, oder „Noch weniger Arbeit? Mehr muss es sein!“
Nach vielen Studien in anderen Ländern zeigen die aktuellen Forschungsergebnisse der Uni Münster, dass die 4-Tage-Woche eine gute Lösung für beide Seiten sein kann, wenn man sich der Herausforderung stellt. Natürlich gilt das nicht für alle Unternehmen und trotzdem sollten wir uns der Vorteile gegenüber nicht pauschal verschließen.
Gleiche oder sogar gesteigerte Produktivität, ausgeglichenere und damit motiviertere und gesündere Mitarbeiter*innen können die Ergebnisse einer 4-Tage-Woche sein, wenn wir sie richtig umsetzen.
Keine Lösung für alle - Aber für viele
Natürlich können wir nicht von einem Tag auf den anderen festlegen, dass alle nur noch vier Tage pro Woche arbeiten. Neue Prozesse müssen aufgestellt, alte umgestellt, gegebenenfalls Aufgaben und Verantwortungen umverteilt werden.
Die eingangs erwähnte Pilotstudie hat 45 Unternehmen in Deutschland aus unterschiedlichen Branchen untersucht, die für einen Testzeitraum von 6 Monaten für Teile der Belegschaft auf eine 4-Tage-Woche umstiegen.
Unternehmen, die diesen Schritt bereits in anderen Ländern gewagt und im Rahmen einer „4 Day Week Global“ Studie Erfahrungen zur Verfügung gestellt haben, zeigen folgende Ergebnisse
Die Ergebnisse für die deutschen teilnehmenden Unternehmen waren zusammengefasst steigendes Wohlbefinden der Mitarbeitenden bei gleichbleibender oder sogar steigender Produktivität. Das Stresslevel der Teilnehmenden sank, die körperlichen Aktivitäten stiegen, die Schlaf-Zeiten verlängerten sich (Alles Dank mehr Raum für Selfcare). Darüber hinaus konnte ein leichter Rückgang der monatlichen Krankentage festgestellt werden.
Weiterhin wurde sowohl von Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerseite berichtet, dass sich die Produktivität verbesserte und auch finanzielle Leistungskennzahlen leicht anstiegen oder trotz reduzierter Arbeitszeit gleichblieben.
Wie kann die Produktivität bei verringerter Arbeitszeit gleichbleiben oder sich verbessern?
Einige organisatorische Anpassungen, die die an der Studie teilnehmenden Unternehmen vornahmen, waren
Optimierung von Prozessen und Reduzierung von Ablenkungen
Veränderte Meeting-Kultur durch verringerte Frequenz und Länge der Meetings
Einführung neuer digitaler Werkzeuge zur Effizienzsteigerung
Dies können wichtige Stellhebel sein auf dem Weg zur 4-Tage-Woche. Natürlich gibt es noch weitere Optionen, die individuell auf die Unternehmen angepasst umgesetzt werden können:
Veränderung gut planen, Mitarbeiter einbeziehen, den Change transparent und umfänglich begleiten, die Anforderungen der Generationen berücksichtigen, ein gutes Wissensmanagement sowie die Möglichkeit zum lebenslangen Lernen etablieren u.v.m.
Als Anregung möchte ich ein Projekt, das DNLA in den Versuch einer 4-Tage-Woche integriert hat, vorstellen. Die Mischung aus innovativen, mutigen Ideen und im Zentrum des Ganzen der Fokus auf die Verbesserung der Situation für die Mitarbeitenden, gefällt mir sehr gut.
Das thüringer Unternehmen Eichsfelder Leckortungs- und Bautrocknungsservice (ELBS) hat durch konsequente Veränderungsschritte und Mitarbeiterbegleitung mithilfe von DNLA große Erfolge verzeichnet: „20% weniger Arbeitszeit, 50% mehr Umsatz und 100% mehr Spaß!“ (Inhaber Rocco Funke). Sein Unternehmen hat zudem die Krankheitstage um 30% reduzieren können und insgesamt die Mitarbeiterzufriedenheit und -loyalität gesteigert.
Natürlich sind derartige Veränderungen nicht einfach umzusetzen. Es erfordert einen 360-Grad-Blick auf das gesamte Unternehmen und die Bereitschaft, an vielen Stellschrauben zu drehen, alte Pfade und Denkmuster zu verlassen und sich auf die Zukunft einzulassen.
Mehr zu den Studienergebnissen gibt es hier: https://www.dnla.de/mehr-zufriedenheit-mit-weniger-arbeit-aktuelle-studie-zur-4-tage-woche/
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