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Lebenslanges Lernen – Warum unsere Haltung zum Lernen sich ändern muss

Altes Wissen darf auch gerne mal vergessen werden


Wir leben in einer Zeit, in der Wissen eine sehr geringe Halbwertszeit hat. Was heute Stand der Technik ist, kann morgen schon Schnee von gestern sein. Für uns Menschen bedeutet das, dass wir uns nicht mehr auf dem ausruhen können, was wir einmal vor Jahren gelernt haben.


Es heißt für viele von uns auch, dass wir eine neue Haltung zum Lernen entwickeln dürfen, denn diese ist entscheidend für unsere erfolgreiche Weiterentwicklung. Nur weil wir einmal in einem Fachgebiet etabliert waren, heißt das nicht, dass wir uns lebenslang darauf verlassen können. Neugierige Menschen, die sich trauen, altes Wissen loszulassen, können besser Raum für das Neue schaffen – dadurch sind sie in der Lage, offen und kreativ mit Veränderungen und Innovation umzugehen.


Lifelong learning

Ist der Wunsch zur Weiterentwicklung intrinsisch motiviert, macht es Freude sich weiterzuentwickeln. Alte Zöpfe hin und wieder abzuschneiden hilft dabei, weiterhin erfolgreich zu sein.


Diese Haltung gepaart mit Neugierde an unsere Kinder oder an unsere Mitarbeitenden und Kolleg*innen weiterzugeben, ist eine zentrale Aufgabe eines jeden einzelnen, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.



Lebenslang lernen heißt nicht, täglich ein Fachbuch zu lesen oder mit KI zu konkurrieren


Durch den technischen Fortschritt müssen wir heute nicht einmal mehr in der Lage sein, zu lesen. Wir können Wissen per Sprachsteuerung aus dem Internet oder von Datenbanken abrufen. Wir müssen nicht mehr dutzende Bücher lesen, um Wissen aufzubauen, denn Wissen ist jederzeit und nahezu überall abrufbar.


Dieser Freiraum ermöglicht es, das Menschsein intensiv in den Fokus zu rücken. Auch das ist Teil des lebenslangen Lernens in der Zukunft: mehr auf unsere Menschlichkeit zu achten. Das bedeutet auch, unsere sozialen Fähigkeiten als Teil unserer persönlichen Weiterentwicklung in den Vordergrund zu rücken. Denn in einer Zeit, in der die Arbeit mit KI immer mehr Bestandteil unseres Alltags wird, ist es wichtiger denn je, wie wir als Menschen miteinander umgehen. Auch die Verantwortung, wie die Qualität der Kooperation mit Menschen und KI sich entwickeln darf, liegt bei uns Menschen.


Never stop learning


Eine gesunde Fehlerkultur macht den Unterschied von Kindesbeinen an


Vielen Menschen fehlt die Lust zum Lernen. Das liegt nicht selten daran, dass wir in einem Umfeld aufwachsen, das sehr fehlerorientiert denkt und handelt. Da unser Erfolg beim Lernen davon abhängig ist, keine Fehler zu machen bei der Wiedergabe oder Anwendung des Erlernten. Wird das Lernen als lästiges Muss angesehen, geht unsere natürliche Neugierde im Laufe unseres Lebens immer mehr verloren.


Häufig wird uns von klein auf eingetrichtert, dass Fehler schlimm sind und wir immer bestrebt sein sollen, möglichst keine Fehler zu machen. Das setzt sich in der Schule fort und ist fest in uns verankert. So entstehenden Glaubenssätze wie „Ich muss perfekt sein“ oder „Ich muss es immer allen recht machen“. Diese mögen uns zwar auch zu Höchstleistungen und zum Lernen antreiben, aber für die meisten Menschen geht das auch mit einer Grundhaltung einher, nicht gut genug zu sein. Und diese Haltung ist für niemanden wirklich förderlich oder gesund.


In unserem Kulturkreis fokussieren wir uns leider noch selten auf das, was gut gemacht wurde oder sehen uns neutral an, was wir aus einem Fehler lernen und wie wir uns daraus folgend weiterentwickeln können. So hindern wir erfolgreich unsere Folgegenerationen daran, mit Neugierde und Offenheit auf die Herausforderungen der Zukunft zuzugehen.


Im Sinne einer gesunden Lernhaltung sollten wir Fehler als wertvoll betrachten. Fehler helfen uns zu erkennen, was uns abhält ein Ziel zu erreichen. Wir sollten – egal ob zuhause, in der Schule oder im Beruf – das Fehlermachen und das Lernen aus Misserfolg fördern. So kann eine gesunde Fehlerkultur entstehen und die Motivation zum lebenslangen Lernen bereits von Kindesbeinen an erreicht werden. Denn keine Fehler zu machen heißt, nicht mehr zu lernen und das ist definitiv keine Option für unsere Zukunft!



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