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Psycho-Epigenetik: Wie deine Gedanken deine Zellen und Epigenetik beeinflussen

  • Autorenbild: Barbara Burkner
    Barbara Burkner
  • 30. Juli
  • 4 Min. Lesezeit

Die Psycho-Epigenetik ist ein faszinierendes Forschungsfeld, das einen tiefen Einblick in die Beziehung zwischen unserer Gedanken- und Gefühlswelt und der Ausprägung unserer genetischen Veranlagung gewährt. Es erklärt, wie Gedanken, Gefühle und psychologische Prozesse direkte Auswirkungen auf die Aktivität unserer Gene haben können. Dies bedeutet, dass nicht nur unsere Gene unser Leben bestimmen, sondern wir durch unsere inneren Prozesse aktiv Einfluss auf die Genaktivität nehmen können.


In diesem Blogbeitrag möchte ich dir die Psycho-Epigenetik näherbringen und dir zeigen, welche praktischen Techniken dir helfen, deine Gesundheit und dein Wohlbefinden positiv zu beeinflussen.


Gedanken und Gefühle beeinflussen Epigenetik


Was ist Psycho-Epigenetik?


Bereits aus der Psychosomatik wissen wir, dass unsere Psyche einen starken Einfluss auf unseren Körper hat. Aber die Psycho-Epigenetik geht noch einen Schritt weiter und erklärt, wie unser emotionales Erleben, unsere Denkmuster und sogar traumatische Erlebnisse langfristig die Genaktivität verändern können. Diese Erkenntnisse bieten uns die Möglichkeit, unsere Gesundheit aktiv zu fördern, indem wir unser Denken und Fühlen gezielt steuern.



Gedanken und Gefühle: Kann ich wirklich Einfluss auf meine Genaktivität nehmen?


Die Antwort lautet: Ja! Es mag erstaunlich klingen, aber wir haben die Fähigkeit, durch bewusste Gedanken und Emotionen die Aktivität bestimmter Gene zu beeinflussen. Dies hat nichts mit Hokuspokus zu tun, sondern mit der Fähigkeit der epigenetischen Prozesse Gensequenzen stummzuschalten oder zu aktivieren.


Stress, Angst und negative Gedanken können Entzündungen fördern und somit die Aktivität oder Inaktivität von Genen beeinflussen, die Krankheiten begünstigen. Andererseits können positive Gedanken, Entspannung und emotionale Ausgeglichenheit gesundheitsfördernde epigenetische Genaktivität begünstigen. Dies bedeutet, dass wir durch gezielte mentale Arbeit, wie Meditation, Stressmanagement und positiver Selbstreflexion, unsere Genexpression in eine positive Richtung lenken können.

 


Neurowissenschaft und Epigenetik: Wie steuert unser Gehirn den Körper?


Die Neurowissenschaften haben in den letzten Jahren herausgefunden, wie das Gehirn über Neurotransmitter (wie Serotonin, Dopamin und Cortisol) mit unseren Zellen kommuniziert. Diese Botenstoffe haben direkten Einfluss auf die Genaktivität. Wenn wir unsere Gefühle und Gedanken bewusst steuern, beeinflussen wir auch, wie diese Neurotransmitter in unserem Körper wirken, was letztlich unsere Epigenetik und Gesundheit verändert.


Ein Beispiel: Stresshormone wie Cortisol können langfristig das Immunsystem schwächen und die Wahrscheinlichkeit für Krankheiten erhöhen. Durch den Abbau von Stress und die Förderung positiver Emotionen können wir jedoch den Cortisolspiegel senken und gleichzeitig die Ableseaktivität von Genen steigern, die unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit fördern.

 


Praktische Anwendung der Psycho-Epigenetik


Wie können wir nun dieses Wissen im Alltag nutzen? Es gibt verschiedene Techniken und Methoden, die dabei helfen können, unsere Gedanken, Emotionen und damit unsere Genaktivität bewusst zu beeinflussen.


1. Stressmanagement und Resilienz


Yoga für Stressmanagement

Durch gezielte Stressbewältigung und das Fördern von Resilienz (psychischer Widerstandskraft) können wir unser emotionales Gleichgewicht stabilisieren und die negativen Auswirkungen von Stress minimieren. Hier sind einige Methoden, die sich positiv auswirken können:

  • Meditation

  • Yoga

  • Atemübungen

  • Achtsamkeit

Diese Techniken helfen dabei, den Cortisolspiegel zu senken. Eine ausgewogene Ernährung sowie Bewegung sind die optimale Ergänzung.

 

2. Darm-Hirn-Achse: Die Verbindung zwischen Körper und Geist


Darm-Hirn-Achse

Eine der spannendsten Entdeckungen der letzten Jahre ist die Erkenntnis, dass unser Darm und unser Gehirn miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Ein komplexes Netzwerk aus diversen Komponenten, wie beispielsweise dem Vagusnerv, sorgt für die Kommunikation zwischen Verdauungstrakt und Gehirn.


Der Darm beeinflusst nicht nur unsere Verdauung, sondern auch unser emotionales Erleben und unsere Gedanken. Die Darm-Hirn-Achse spielt daher eine wichtige Rolle bei der Steuerung unserer Epigenetik. Nicht umsonst sprechen wir oft von unserem sogenannten „Bauchgefühl“.


Indem wir gut für unseren Darm sorgen, zum Beispiel durch gesunde Ernährung, Probiotika und Stressreduktion, können wir auch unsere Genaktivität positiv beeinflussen.

 

3. EFT – Emotional Freedom Technik für einen gesunden Umgang belastenden Situationen


EFT (Emotional Freedom Technique) steht für eine ganzheitliche Heilungsmethode, die der Amerikaner Gary Craig Anfang der 90er Jahre entwickelte. Sie wurde 2012 als wissenschaftlicher Ansatz durch die American Psychological Association (APA) anerkannt und befreit den spontanen, natürlichen Umgang mit Lebensproblemen von ungesunden Reaktionen des Körpers.

Die Grundidee der Methode ist, dass Angst und Wohlbefinden nicht gleichzeitig existieren können.

Durch das Klopfen auf ausgewählte Akupressurpunkte am Körper und dem gleichzeitigen mentalen Fokus auf ein belastendes Thema erfolgt eine Neuorganisation und Neutralisation der Amygdala-Aktivität im Zusammenhang mit dem Problem, da das Klopfen entspannende Signale in unser Körpersystem sendet, während gleichzeitig das bewusste Aussprechen oder Denken zum belastenden Thema unsere Stressachse aktiviert. Durch regelmäßige Wiederholung dieser Technik verliert die negative Erinnerung ihre Kraft, Symptome hervorzurufen, weil die Reiz-Reaktions-Verbindung geschwächt wird.


4. Binaurale Beats: Schlüssel zur gezielten Gen(de)aktivierung


Binaurale Beats hören für eine bessere Pycho-Epigenetik

Ein weiteres hilfreiches Tool, das im Psycho-Epigenetik Coaching zum Einsatz kommt, sind binaurale Beats.


Unsere Gehirnzellen entladen sich oder „feuern“ elektrisch in einer bestimmten Frequenz – messbar mittels EEG (Elektroenzephalogramm) als Gehirnwellen. Die binauralen Beats nutzen unterschiedliche Frequenzen, die abgespielt werden und das Gehirn dazu anregen, eine bestimmte Wellenfrequenz zu erzeugen. Je nach Zielsetzung (Entspannung, Konzentration, Schlafverbesserung) kann die Frequenz angepasst werden.


Gamma-Wellen (38–100 Hz) fördern kreatives Denken, während Delta-Wellen (unter 4 Hz) in die Tiefschlafphase führen und Heilungsprozesse anregen. Binaurale Beats können genutzt werden, um die mentale Gesundheit zu stärken und Stress abzubauen – eine ideale Unterstützung für die bewusste Epigenetik-Arbeit.



Nutze die Psycho-Epigenetik für deine Gesundheit!


Mann zufrieden und entspannt mit Tasse Tee

Die Psycho-Epigenetik zeigt uns, wie stark unser inneres Erleben unsere Genaktivität beeinflusst. Jeder Gedanke, jedes Gefühl und jedes Erlebnis können unsere Zellen und Gene aktivieren oder blockieren. Durch gezielte Techniken wie Stressmanagement, Ernährung, EFT und binaurale Beats können wir aktiv Einfluss auf unsere Genaktivität nehmen und unsere psychische sowie physische Gesundheit fördern.

Dein Körper und deine Genaktivität reagieren auf deine Gedanken und Emotionen – nutze diese Kraft und gestalte dein Leben bewusst!


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